Irena Stec arbeitet seit 2014 für WOLFFKRAN und kam direkt nach Abschluss ihrer Ausbildung zur Turmdrehkranführerin zu uns. Irena absolvierte die Stufe 2 der Anlagenbedienerqualifikation und erwarb den blauen Sachkundenachweis. Seit ihrer anfänglichen Ausbildung hat sie sich weiterentwickelt und die Qualifikationen "Slinger/Signaller", "Crane Supervision" und "Appointed Person" erworben.

Irena hat verschiedene Modelle von WOLFF-Turmdrehkranen bedient, von denen der höchste 158 m hoch war! Während ihrer Karriere hat sie an vielen Projekten in Großbritannien gearbeitet, darunter auch an hochkarätigen Baustellen wie Mace - City Road (Atlas Building), Mace - Angel Court, Mace - St Mary Axe und dem Mace - Camden Market Development.

Ihre Einstellung und Professionalität wurde von KIER Construction mit dem Titel des Mitarbeiters des Monats beim Projekt Royal College of Art anerkannt und belohnt.


Interview mit Irena Stec

1. Kannst du uns bitte etwas über dich erzählen?
Ich arbeite seit 11 Jahren in der Baubranche - 7 Jahre als Kranführerin. Ich fühle mich wie eine Vorreiterin, die den Weg für die nächsten Frauen in der Baubranche mitgestaltet. Meine ersten Schritte waren nicht einfach, denn es ist eine männerdominierte Branche! Es ist schwer, dort Fuß zu fassen und noch schwieriger, dort zu bleiben. Aber wir haben es geschafft, Zuzanna, Magdalena, Irena und die ehemaligen Mitarbeiterinnen Vicky und Joanne. Es erfordert enormen Mut, Selbstmotivation und eine Menge an Selbstwertgefühl, um weiter zu arbeiten und ruhig zu bleiben. Turmdrehkranführerin zu sein hat viele positive Seiten, aber auch negative, und es ist wichtig, einen Weg zu finden, diese zu überwinden.

Meine Berufserfahrung, bevor ich in die Baubranche wechselte, war sehr breit gefächert, in Polen habe ich Imkereitechnikerin gelernt, Jura und Finanzen studiert, in der Schule als Lehrassistentin gearbeitet, in der Bank als Kundenberaterin. Nachdem ich nach Großbritannien kam, besuchte ich Englischkurse, während ich als Reinigungskraft in einem großen Londoner Hotel arbeitete. Meine Füße waren mit Blasen übersät, mein Körper schmerzte vor Erschöpfung; meine Hände waren mit Rissen von Chemikalien übersät, während ich ständig in Eile war, um die Deadline für die nächsten Gäste einzuhalten. "Was dich nicht umbringt, macht dich stärker", sagt man. Das war der Wendepunkt für mich!
Ich musste meinen Job wechseln und neue Fähigkeiten erlernen, also tat ich das. Ich begann im Einzelhandel für ein Damenbekleidungsgeschäft zu arbeiten und stieg in eine leitende Position auf. Ich leitete Geschäfte, nahm an Modenschauen teil, bereitete neue Kollektionen vor und assistierte bei Großhandelsveranstaltungen.
Aber ich hatte immer noch nicht meine Berufung gefunden und mein Zeitfenster und meine Chancen, mich zu entwickeln, wurden immer kleiner. Ich habe mich dann für das Baugewerbe interessiert und angefangen, als Buchhalterin in einem Baustoffvertriebszentrum zu arbeiten, um das Baugewerbe von der Lieferkette über die Montage bis hin zum fertigen Produkt von Grund auf zu lernen. Als die Zeit verging, wollte ich meinen Berufsweg ändern und die Herausforderung annehmen, Turmdrehkranführerin zu werden. 
Die allererste Frage, welche ich stellte, als ich den Schulungsanbieter für die Turmdrehkranführer-Ausbildung kontaktierte, war: "Bilden Sie auch Frauen in dem Kurs aus?" und so fing alles an, meine Lebenserfahrung in der Kranbranche. Während meiner Karriere bei WOLFFKRAN habe ich bisher folgende Qualifikationen erworben: Turmdrehkranführer, „Slinger/Signaller" Kranführerin und „Appointed Person“. 

2. Was hat dich dazu bewogen, Turmdrehkranführer zu werden?
Ich bin ein selbstmotivierender Mensch, der die Herausforderung liebt und das Bedürfnis hat, ständig zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

3. Kannst du uns etwas über deine Aufgabe als Turmdrehkranführerin erzählen?
Sicherheit, Sicherheit und noch einmal Sicherheit! Das ist die wichtigste Botschaft für alle Mitglieder des Teams.

4. Was gefällt dir an deinem Job so gut?
Dass jeder Tag eine neue Herausforderung mit sich bringt, jeden Tag die Hebevorgänge sicher abschließen und wenn alle Beteiligten ohne einen Kratzer nach Hause gehen können.

5. Was war dein stolzester Moment bei der Arbeit?
Es gab viele stolze Momente in meiner Karriere, wie z.B. die Verleihung von Sicherheitsauszeichnungen oder die Wahl zum Mitarbeiter des Monats. Ich wurde für die Arbeit an hochkarätigen Projekten ausgewählt, um die Hebevorgänge nach den höchsten Sicherheitsstandards auszuführen.

6. Welchen Beitrag können Frauen deiner Meinung nach in der Baubranche leisten?
Ich denke, dass viele Frauen die Fähigkeit haben, über den Tellerrand zu schauen, während Männer sich mehr darauf konzentrieren, die Arbeit zu erledigen. Frauen sind sehr gut organisiert und können wunderbar mit Logistik, Zeiteinhaltung und Multitasking umgehen, indem sie viele Aufgaben gleichzeitig jonglieren.

7. Erzähle uns von dem aufregendsten Projekt, an dem du beteiligt warst.
Das mit Abstand aufregendste Projekt war das New Scotland Yard-Gebäude, bei dem der verbliebene Teil der Wände erhalten blieb und die neue Stahlkonstruktion perfekt ineinander übergehen musste. Die enge Zusammenarbeit mit dem denkmalgeschützten Gebäude der Stufe 2 war sehr herausfordernd und spannend.

8. Wie hat sich die Arbeit bei WOLFFKRAN auf deine Karriere ausgewirkt?
Die Arbeit bei WOLFFKRAN hat mir bewiesen, dass ich alles auf der Welt machen kann, wenn ich es will. Nicht einmal der Himmel ist die Grenze!

9. Wie könnten wir mehr Frauen ermutigen, in der Baubranche zu arbeiten?
Frauen, glaubt an euch selbst. Ihr habt so viel mehr zu bieten, als ihr euch vorstellen könnt.

10. Was würdest du anderen Frauen sagen, die darüber nachdenken, eine Karriere in der Bauindustrie zu beginnen?
Seit mutig mit euren Ideen und habt nie Angst, etwas zu sagen. Ihr könnt in der Baubranche etwas bewirken, wenn ihr nur den ersten Schritt macht.